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Irischer Whiskey | Was macht Irish Whiskey so besonders?

Irish Whiskey ist anders als American Whiskey nicht die Grundlage für Dutzende bekannter Cocktail-Klassiker und hat keine so große Lobby wie schottischer Whisky. Was er dafür durchaus hat: Über alle Marken hinweg ein unnachahmlich weiches Geschmacksprofil und eine ständig wachsende Fan-Gemeinde – keine Whiskey-Sparte wächst schneller als irischer Whiskey, nirgendwo sonst schießen so viele Brennereien aus dem Boden wie hier.

Das ist allerdings weniger ein Boom als vielmehr ein Revival – noch vor der amerikanischen Prohibition wurde in Irland 50 mal so viel Whiskey hergestellt und verkauft wie im benachbarten Schottland. Wie die Iren das Comeback schafften? Mit hervorragender Qualität, großem Durchhaltevermögen und dreifacher Destillation. Das Markenzeichen der meisten Irish Whiskeys sorgt für einen wahnsinnig milden, oft sogar süßen Geschmack. Perfekt für Einsteiger, aber auch irre beliebt bei erfahrenen Whiskey-Nerds. Sogar bei schottischen, auch wenn die das niemals zugeben würden.

Ganz im Gegensatz zu uns, weshalb Ihr im Tastillery-Shop eine große Auswahl spannender Irish Whiskeys findet – darunter Big Player wie Bushmills, Tullamore, Teeling und Jameson, aber auch Craft-Schätze etwa von Glendalough. Aber was unterscheidet all diese irischen Whiskey Brands eigentlich von ihren flüssigen Geschwistern aus Schottland und den USA?

+ WIE WIRD IRISH WHISKEY HERGESTELLT?

In der Herstellung ähnelt der Irish Whiskey dem Scotch: Die meisten Whiskeys werden aus Gerstenmalz destilliert und dann entweder als Single Malt abgefüllt oder als Blended Malt. Der Single Malt darf genau wie in Schottland nur von einer Brennerei stammen und es darf kein anderes Getreide als gemälzte Gerste enthalten sein. Für einen Blended Malt dürfen die Whiskeys unterschiedlicher Destillerien vermählt werden, anderes Getreide hat aber auch hier nichts zu suchen. In beiden Fällen dürfen unterschiedliche Jahrgänge verschnitten werden, aber immer nur der jüngste enthaltene Whiskey-Anteil darf am Ende in großen Buchstaben auf der Flasche stehen.

Ist dann doch mal anderes Getreide enthalten – meistens Weizen – spricht man von einem Irish Grain Whiskey. Auch den gibt es als Single Grain oder Blended Grain Whiskey, bis auf die verwendeten Rohstoffe gelten auch hier dieselben Regeln. Das Wichtigste davon: Frühestens nach drei Jahren und einem Tag darf der Whiskey aus dem Holzfass geholt und abgeholt werden. Kommt er früher raus, darf er sich schlicht nicht Whiskey nennen.

Der größte Unterschied zu schottischen Whiskys ist bei den Iren die Triple Distillation. Irish Whiskey wird in den allermeisten Fällen dreifach in Column Stills destilliert. Das sind große Säulen-Destillieranlagen, in denen kontinuierlich im Durchlauf destilliert werden kann. Schottische Whiskys dagegen werden meist nur zweimal destilliert und das in sogenannten Pot Stills. Hier destilliert man jeweils einen einzelnen Batch in einem abgeschlossenen System. Durch die Dreifach-Destillation in Column Stills erhält der Irish Whiskey seine besonders milde, oft fast schon cremige Textur und seine sagenumwobene Weichheit.

+ IST IRISH WHISKEY WIRKLICH NIE GETORFT?

Von „getorften“ Whiskys spricht man, wenn das Gerstenmalz über Torffeuer getrocknet wird, dadurch erhält der fertige Whisky eine besonders rauchige Note. Etwas, das in Irland traditionell so gut wie nie gemacht wird. Eine Ausnahme gibt es aber: Die Marke Connemara der Cooley Distillery. Die kennt man auch für Teeling Whiskeys, mit Connemara aber haben sie sich dem Rauch verschrieben. Connemara verbindet die Eleganz und Süße irischer Whiskeys mit den rauchig-medizinischen Noten des getorften Gerstenmalzes. Dieser Whiskey muss sich vor keinem schottischen Rauchmonster verstecken.

+ WARUM BRAUCHE ICH IRISH WHISKEY IN MEINER HOME BAR?

Neben den USA und Schottland ist Irland DIE Whiskey-Nation überhaupt – allein der Vollständigkeit halber sollte in jeder guten Whisky-Homebar mindestens ein ordentlicher Irish Whiskey stehen. Damit lässt sich dann auch jederzeit ein spontanes Tasting einläuten. Viel wichtiger aber: Irische Whiskeys sind leicht, beschwingt und wunderbar mild, aber dabei keinen Deut weniger aufregend als andere Tropfen aus den USA oder Schottland. Damit sind sie perfekt für den kleinen Dram zwischendurch oder den unkomplizierten Absacker nach einer langen Spätschicht. Wenn Ihr Eure Drinking Buddies langsam an guten Whiskey heranführen wollt, ist ein Irish Whiskey ebenfalls die beste Wahl. Und so unter uns Profi-Genießern – da der Irish Whiskey-Markt noch nicht ganz so stark gehyped wird wie Scotch, sind die Preise hier deutlich humaner. Da kann man sich zum nächsten Geburtstag auch mal zwei Flaschen selber schenken.