Alkoholfreier Wein in Rot, Weiß & Rosé

Alkoholfreier Wein, geht das überhaupt? Bei Tastillery findet Ihr eine große Auswahl von Weinen und Schaumweinen mit 0% Vol. Mit diesen alkoholfreien Alternativen kommt Ihr in den vollen Weingenuss und könnt trotzdem noch Auto fahren – und als Bonus haben alle auf dieser Seite vorgestellten Produkte ausnehmend wenig Kalorien und Zucker. Das gilt insbesondere beim Alkoholfreien Sekt, der durch die Kohlensäure als zusätzlichem Geschmacksträger noch weniger Zucker braucht, um den fehlenden Alkohol auszugleichen.

Ohnehin hat sich die Kategorie in den letzten Jahren komplett modernisiert: Die Zeiten, in denen ein Fruchtsecco einfach nur sprudelnder Fruchtsaft war und praktisch alle alkoholfreien Weine zu süß gerieten, die sind lange vorbei. Wein ohne Alkohol ist heute ein vollwertiger Begleiter zum Essen und die genussvolle Alternative zu süßen Soft-Drinks oder langweiligem Wasser in der Bar oder beim Treffen mit Freunden. Und das Beste: Wer sich auf der nächsten Party oder beim romantischen Dinner auf alkoholfreie Alternativen verlässt, hat nicht nur einen fantastischen Abend – sondern auch einen großartigen Morgen danach.

Auf Tastillery.com haben wir Euch deshalb eine breite Auswahl an alkoholfreien Rot-, Weiß- und Rosé-Weinen zusammengestellt, darunter auch einige hervorragende Sektvarianten. So ein Prickler geht schließlich immer. All die Produkte von befreundeten Marken wie Kolonne Null, Eins Zwei Zero und Undone haben wir vorab natürlich für Euch verkostet – aufopferungsvoll wie wir nun mal sind. Weil wir uns dabei regelrecht in alkoholfreie Weine verliebt haben, haben wir uns ausgiebig in das Thema eingelesen und möchten unser frisch angesammeltes Weinwissen an dieser Stelle natürlich nicht für uns behalten.

+ WEIN? WEIN! - UND DAS GANZ OHNE ALKOHOL

Bewusster Verzicht auf Alkohol liegt gerade voll im Trend und wir wollen Euch auch in dieser Kategorie Top-Produkte anbieten. Gerade alkoholfreier Sekt ist schon länger in jedem Supermarkt erhältlich, allerdings schmecken einige Produkte dort eher wie gesüßter Fruchtsaft. Und genau das muss nicht mehr sein – die Herstellung von alkoholfreiem Wein sowie alkoholfreiem Sekt ist da heute deutlich weiter. Auf ein paar Sachen solltet Ihr beim Einkauf allerdings achten.

Wer wirklich ganz auf Alkohol verzichten will oder muss (auch in kleinsten Mengen), der sollte sichergehen, dass die gewählten Produkte möglichst wenig Restalkohol enthalten. Rechtlich dürfen da nämlich bis zu 0,5% Alkohol drin sein, dies muss aber deutlich auf dem Etikett der Flasche ausgewiesen sein. Vollkommen auf Alkohol verzichten nur ganz wenige Produkte, da der nach wie vor einen Teil des Geschmacks ausmachen kann, selbst in winzigsten Mengen.

Wir haben uns im Tastillery Online Shop unter anderem für Wein und Sekt des jungen Berliner Unternehmens Kolonne Null entschieden. Deren Produkte sind in der Blindverkostung kaum von den alkoholhaltigen Varianten zu unterscheiden und weisen einen Alkohol-Restbestand von 0,19% auf – damit liegen sie am unteren Rand. Viele andere Hersteller setzen auf einen Alkohol-Restbestand von ca. 0,4%. Wer sich jetzt wundert, dass das ganze trotzdem mit dem Label „Alkoholfrei“ an den Start geht: dieselben Mengen an Alkohol finden sich mitunter auch in Fruchtsäften & alkoholfreiem Bier und sind so gering, dass sie keine Auswirkungen auf den Metabolismus haben, solange man nicht gerade in kürzester Zeit literweise davon in sich hineinschüttet.

Alkoholfreier Wein ist damit eine hervorragende Alternative zur Fastenzeit, für Schwangere oder bei Medikamenteneinnahme. Auch Autofahren ist nach einer Flasche hervorragendem 0%-Wein überhaupt kein Problem – und natürlich muss man sich um einen Kater sprichwörtlich keinen Kopf machen. Wie aber bekommt man den typischen, zwischen herb-mineralisch und leichter, blumiger Frische oder fruchtiger Süße changierenden Weingeschmack in derselben Komplexität in die Flasche wie bei alkoholhaltigen Weinen?

+ WIE WIRD ALKOHOLFREIER WEIN HERGESTELLT?

Der Geschmack von Wein lässt sich nicht simulieren. Dies liegt vor allem an den komplexen chemischen Vorgängen während der Gärung, durch welche die typischen Weinaromen überhaupt erst entstehen. Dasselbe gilt natürlich auch für Sekt und dessen berühmten Bruder Champagner – beide brauchen als Grundstoff Wein, der anschließend lediglich anders ausgebaut & gelagert wird.

Deshalb wird alkoholfreier Wein, der seinen Namen auch wirklich verdient, zuerst einmal ganz normal gekeltert. Je nach Rebsorte, Terroir & Gärungsmethode (all das ist eine Wissenschaft für sich …) entwickelt er seinen spezifischen Geschmack, der sich genau wie sonst nach Jahrgang durchaus subtil oder gar stark unterscheidendet. Dieser Wein wird nun entalkoholisiert. In der einfachsten Variante geschieht das durch Destillation, verdunstet Alkohol doch schon bei 78 Grad Celsius. Dabei verflüchtigen sich allerdings auch die meisten wichtigen Aromastoffe, die im Wein enthalten sind.

Die erste – und bis heute üblichste – Methode zur Herstellung von alkoholfreiem Wein ist die schon 1908 vom Rheingauer Carl Jung patentierte Vakuum-Verdampfung, die auch vom Kolonne Null-Team verwendet wird. Diese und die wichtigsten anderen Methoden zur Entalkoholisierung, möchten wir Euch einmal etwas genauer vorstellen:

Vakuum-Verdampfung: Der für die Produktion genutzte vergärte Traubensaft (Wein) wird in einem Vakuum erhitzt. Unter diesen Bedingungen verflüchtigt sich Alkohol schon bei einer Temperatur von 27 Grad Celsius. Zusätzlich werden in modernen Anlagen die dabei verflüchtigten Aromastoffe getrennt vom Alkohol aufgefangen und soweit möglich dem alkoholfreien Wein abschließend wieder zugesetzt. Da mit dem Alkohol zumeist auch der so genannte Restzuckergehalt des Weines auf annähernd Null fällt, wird den allermeisten Produkten vor dem Abfüllen noch etwas Zucker zugesetzt, ähnlich der Dosage bei Champagner oder Cognac. Dies gilt auch für „trockene“ alkoholfreie Weine, dann allerdings nur in sehr geringen Mengen.

Umkehr-Osmose: Dieses sehr komplexe Verfahren basiert auf der Funktionalität der aus der Medizin bekannten Dialyse und wird deshalb manchmal auch so bezeichnet. Der fertig vergorene Wein fließt bei dieser Methode über mehrere Stunden über oder durch eine extrem feinporige Membran, mit der die Alkoholmoleküle vom Rest der Flüssigkeit getrennt werden. Dieses Verfahren bietet in der Theorie hervorragende Ergebnisse, ist aber in der Praxis bislang bei weitem zu aufwendig und teuer.

Dünnschicht-Verdampfung: Dei dieser Methode wird der Wein bei 78 Grad Celsius destilliert, sodass der Alkohol sowie viele der Aromastoffe verloren gehen. Um diesen Verlust auszugleichen wird dem zurückbleibenden Produkt anschließend Traubensaft und meist auch Kohlensäure zugefügt. Das so entstehende Produkt – meist handelt es sich um alkoholfreien Sekt oder Secco – hat dann aber geschmacklich nicht mehr wirklich viel mit Schaumweinen zu tun, weshalb von diesen Produkten meistens abzuraten ist.

+ RIESLING, CHARDONNAY & CABERNET – WELCHE WEINE GIBT ES IN ALKOHOLFREI?

Genauso wichtig wie die Entalkoholisierung ist aber natürlich der Grundstoff: die Trauben und der sorgfältig aus diesen gekelterte Wein, der als Basis für die alkoholfreien Alternativen genutzt wird. Wein ist nämlich auch in diesem Bereich nicht gleich Wein. Deshalb sollten wir ausschlaggebende Faktoren wie Rebsorte und Terroir ein wenig genauer betrachten:

Die Rebsorte: Seit dem Beginn der Züchtung von Wein aus wilden Weinsorten etwa 5000 v. Chr. wurden wohl insgesamt zwischen 8.000 und 10.000 Weinsorten gezüchtet. Heute sind weltweit für den Weinanbau rund 2500 Rebsorten zugelassen. Von diesen haben aber kaum 250 eine regionale, noch einmal deutlich weniger eine überregionale Bedeutung in der Weinproduktion. Jede einzelne Rebsorte hat dabei ihre eigenen spezifischen Eigenschaften und Erträge.

Das Terroir: Terroir kommt aus dem Französischen und bezeichnet nicht nur den Boden, sondern die gesamte Bodenzusammensetzung in einem Weinanbaugebiet. Die Besonderheiten des Terroirs lassen sich – so die Experten – im Wein wiederfinden. Neben dem Terroir spielt aber auch das jeweilige Mikroklima eine besondere Rolle. Dies hat sich vor allem in den letzten Jahrzehnten sehr deutlich gezeigt, als Winzer versuchten, in den USA und in Asien die Bodenzusammensetzung von berühmten französischen Weinbergen und Parzellen detailgetreu nachzubilden, um den gleichen oder zumindest einen sehr ähnlichen Wein zu produzieren. Alle Versuche dieser „Übernahme“ fremden Terroirs sind bislang ziemlich grandios gescheitert.

Das Gärungsverfahren: Beim Gärungsverfahren gibt es neben der generellen Unterscheidung zwischen Weiß- und Rotwein zusätzlich viele regionale Unterschiede und Eigenheiten wie die sogenannte Saignée (bei der ein Teil des Basismosts entfernt wird), die Dauer der Gärung und vieles mehr. Rotwein wird mit Schalen und Stilen vergärt, während Weißwein gepresst wird, wobei manchmal ein kurzer anfänglicher Kontakt der Pressung mit den Schalen (für 2 bis 3 Stunden) gewünscht sein kann.

Lagerung: Die Lagerung ist bei den meisten alkoholfreien Weinen weniger entscheidend, als bei gewissen Rot- & Weißweinen mit Alkohol. Der Ausbau für einen Zeitraum von bis zu mehreren Jahren in Stahltanks oder Eichenfässern führt zu weiteren biochemischen Reaktionen, die dem Wein mehr Aromen und Struktur geben können. Art und Länge der Lagerung hängen neben der Rebsorte auch vom Weinanbaugebiet, der Qualität und dem Mostgewicht (Zuckeranteil) des Weines ab. Dabei erlauben manche Weine eine sehr lange Lagerung in Fässern und Flaschen, während andere eher schnell verarbeitet und genossen werden sollten.