Taste
Das Aroma von Leder und eine tiefe, dunkle Fruchtigkeit sind die ersten Eindrücke, die aus dem Glas emporsteigen. Solchen Noten wird man in einem bezahlbaren Single Malt tatsächlich nicht so einfach finden. Wie alt die zugrundeliegenden Destillate sind, ist unbekannt. Aber da diese Aromen nur von einer ausführlichen Fasslagerung kommen können, landete hier definitiv was sehr Feines in der Flasche. Dahinter wartet eine sanfte Süße, die in Richtung Ex-Bourbon-Faß tendiert. Dem Kameraden darf man ruhig etwas mehr Zeit einräumen, die Symphony entfaltet sich langsam.
Der erste Schluck: Was für ein Sherry Brett! Sehr tief! und staubtrocken präsentiert er seine Finish Noten von getrockneten Rosinen, Süßholz und geröstetem Malz. Dieser Dreiklang schieb jedes andere Aroma erstmal beiseite. Aber während er so auf der Zunge liegt, ist auch eine karamellige Süße zu bemerken, die sich neben dem Sherry Power nach vorne kämpft. Der Abgang erinnert zunächst an einen fruchtigen, trockenen Rotwein und geht dann über in eine würzige, dezente Bitterkeit. Noten von dunkler Schokolade und gerösteter Kaffee, perfekt harmonische Eichenaromen und getrocknetes, rotes Obst wandern den Gaumen hinab und hinterlassen nur einen Wunsch: Mehr! Für jeden, der dachte, er hätte zum Thema Sherry schon alles geschmeckt, ist diese bittersüße Symphonie wahrlich ein Fest!