Wie der Elefant zu seinem eigenen Whisky kam…
Story
Viele Wege führen zu einem Whiskey. Manche auch direkt durch einen Elefanten. Denn um dem Ondjaba sein zartes, rauchiges Aroma zu verleihen, dass an Sandelholz und Zigarrentabak erinnert, bedient man sich eines Rohstoffes, den es in Namibia im Gegensatz zu Torf zuhauf gibt. Wortwörtlich. Der getrocknete Dung des afrikanischen Elefanten wird von der einheimischen Bevölkerung schon seit Urzeiten als nachhaltiges und günstiges Brennmaterial verwendet. Unter der Sonne Afrikas trocknet dieser Rohstoff aus dem Omaruru Game Lodge komplett aus und wird schließlich in einer Räucherkammer entzündet. Dort reichert er die drei Getreide mit seinem unvergleichlichen Aroma an, die in Namibia zu den Grundnahrungsmitteln zählen: Mais, Weizen und die Hirseart Mahangu. Nachdem die so gedarrten Körner gemahlen und gemälzt wurden, fermentiert die Basis für den sogenannten „Triple Grain“ in großen Edelstahltanks, die man auf dem Weingut von Wolfgang und Esther Koll eigentlich nur für die Lagerung und Reifung des renommierten Traubensaftes angeschafft hatte. Das Projekt „Ondjaba“ (was in einer der Landessprachen nichts anderes heißt als „Elefant“) bereichert nicht nur das Sortiment des deutschen Auswandererpaares, sondern die gesamte Welt des Whiskys. Nach der Fermentation und der Doppeldestillation reift der Ondjaba unter anderem in den hauseigenen Ex-Rotwein-Fässern auf rund 1300 Metern über dem Meeresspiegel und unter den extremen, klimatischen Bedingungen, die rund 250 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Windhoek herrschen. Das Ergebnis ist ein Whiskey, der mit absolut keinem Schotten, Iren oder einem anderen Produktionslandzu vergleichen ist. Aber lest selbst, wie spannend und außergewöhnlich das Ergebnis einer komplett neuen Herangehensweise sein kann. Und wer sich nun denkt „WTF, Elefantendung? Euer Ernst??“, dem sei ins Gedächtnis gerufen: Torf besteht zu 100 Prozent aus verfaulten, abgestorbenen Pflanzen, die teilweise schon seit Jahrhunderten im Boden vor sich hin moderten und wird noch feucht verbrannt, um das Getreide zu darren. Darüber sollten wir (nicht zuviel) nachdenken…