Der flüssige Sonnenschein begrüßt uns an der Nase mit der vollen Süße von gelben Äpfeln, frischen Zitronenzesten und der feinen Würze von Nelken. Was das Fass des intensiven Dessertweins mit dem Speysider vollbracht hat, wird nach ein paar Minuten im Glas deutlich und schürt die Vorfreude. Intensive Wildkräuter und Tanine, eine leicht minzige Mineralität und das duftende Bouquet von saftigen Rosinen machen uns bereit für die Reise.
Der erste Schluck ist honigsüß und offenbart eine intensive Cremigkeit, die von den 52,8 Volumenprozenten getragen den gesamten Mundraum auskleidet. Die Nelken sind wieder da, doch diesmal scheinen sie in flüssigem Zucker karamellisiert worden zu sein. Geriebener Ingwer ist der letzte Kick dieser hellen Würzigkeit, bevor das Fass die Bühne betritt. Anklänge von frischem Leder, florale, pudrige Noten und Gartenkräuter leiten über zu intensiven, roten Trockenfrüchten wie Pflaumen, Rosinen, Apfelringen und dem vollen Aroma von dunkler Balsamicocreme. Die Eichenwürze leitet mit einer delikaten Bitterkeit über in einen adstringierenden Nachklang, der vom Geschmack grüner Äpfel und frisch geschnittenem Heu dominiert wird. Lange bleibt die Süße von Ingwerplätzchen und intensiven Eichennoten am Gaumen haften, die sich mit der leicht säuerlichen Fruchtigkeit von Chassismarmelade verbindet.
Ein wunderbar vielseitiger Feingeist, dessen Facetten sich mit jedem Schluck neu aufbauen und der ein leuchtendes Spektrum an Aromen liefert.