Im 19. Jahrhundert waren süße, florale Blends besonders beliebt und das Geschäft in den Lowlands im Süden Schottlands boomte. Doch mit dem Aufstieg der kräftigeren Highlander und der fruchtigen Speysider verschwanden die meisten Produzenten von der Landkarte. Heute wird nur noch in drei Destillen dieser legendären Region gebrannt. Die älteste davon und gleichzeitig die südlichste Destille Schottlands ist Bladnoch, nahe dem gleichnamigen Fluss auf der Halbinsel The Machars gelegen. Im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte, die 1817 begann, wechselte sie mehrfach den Besitzer, wurde stillgelegt, wieder reaktiviert. In all den Jahren produzierte Bladnoch als florales Gegenstück zu den oft rauchigen Whiskys aus den anderen Regionen hauptsächlich für die Blendindustrie. Erst 1994 wurden einige unabhängige Abfüller auf dieses historische Schmuckstück aufmerksam und kauften einzelne Fässer. Diese Flaschen sind heute unter Sammlern heiß begehrt. Seit 2008 verkaufte Bladnoch eigene Abfüllungen, 2014 wurde die Destille zum (bis dato) letzten Mal geschlossen. 2015 ging Bladnoch in den Besitz eines australischen Unternehmers über und produziert nach einer aufwändigen Renovierung seit 2017 – genau 200 Jahre nach der Gründung – wieder besten Single Malt Lowland Whisky.
Der Samsara besteht noch aus Destillaten, die vor der letzten Schließung 2014 produziert und in Eichenfässern abgefüllt wurden. Sein Name bedeutet „Wiedergeburt“ und steht für die vielen Male, in denen bei Bladnoch schon die Lichter aus- und wieder angingen. Nach der Reifung in Ex-Bourbonfässern erhielt diese Abfüllung ihre besondere Aromatik durch das Finish in kalifornischen Ex-Rotweinfässern. So gelingt der Brückenschlag zwischen dem typischen leichten, floralen Geschmack des Lowland-Veteranen und der tiefen, komplexen Fruchtigkeit, die Whiskyliebhaber in der heutigen Zeit so schätzen. Denn Wiedergeburt heißt auch immer wieder Erneuerung.