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Alkoholfreier Whisky – wie schmeckt er und was kann man daraus mixen?

Um das vorab direkt zu klären: Alkoholfreien Whisky gibt es nicht. Zu den vielen gesetzlichen Anforderungen die das Wasser des Lebens in Europa und den meisten Whisky-Ländern erfüllen muss, gehört ein Mindestalkoholgehalt, hierzulande sind das 40%. Man spricht deswegen auch von Alkoholfreien Whisky-Alternativen – Spirits, die mit ähnlichen Aromen in die Flasche und später ins Glas wandern, aber eben kein Whiskey sind.

Die unterscheiden sich natürlich ein wenig in den Aromen und sind pur meist etwas weniger vollmundig. Die intensiven Vanille-, Karamell- und Eichennoten, die vor allem American Whiskeys auszeichnen, sind jedoch bei modernen „Wood Spirits“ eindeutig erkennbar. Sie bilden eine vollkommen neue, eigene Kategorie, die Fans von Whiskey Sours und Manhattans das eine oder andere Freudentränchen in die Augen treiben dürften, wenn sie beim nächsten BBQ oder Spieleabend keinen Alkohol trinken können oder wollen.

+ WIE WIRD ALKOHOLFREIER WHISKY HERGESTELLT?

Bei der deutlich größeren Kategorie der „Alkoholfreien Gins“ ist es ein wenig einfacher, den Geschmack nachzuahmen – er wird von Kräutern, Gewürzen und vor allem Wacholder bestimmt und all das kann man bedenkenlos auch für die Herstellung der 0%-Destillate einsetzen. Whisky allerdings ist zunächst mal ein meist eher zurückhaltender Getreidebrand – Vodka, wenn man so will, – der seine Aromen vor allem aus dem Holzfass bezieht. Jahrelang war es beinahe unmöglich, die besondere Holz-Aromatik ohne Alkohol einzufangen, inzwischen sind die Hersteller aber deutlich weiter als viele Genießer denken.

Produzenten wie Lyre’s, Easip oder Gnista arbeiten heute eng mit Bartendern und Spirituosen-Experten zusammen, um Geschmackserlebnisse zu schaffen, die mir der holzigen Würze eines jahrelang gereiften Whiskeys mithalten können. Dafür werden die Geschmacksnoten, die sonst aus dem Eichenholz in den Spirit gelangen, in teils extrem aufwendigen Destillationsprozessen und über natürlich gewonnene Extrakte eingefangen. Durch diesen Fortschritt sind alkoholfreie Whisky-Alternativen heutzutage weit mehr als nur Zuckerwasser mit Vanillin, sondern genau das: eine echte Alternative zu Scotch und Bourbon.

+ WIE TRINKT MAN ALKOHOLFREIE WHISKY-ALTERNATIVEN?

Wer diese 0%-Whiskys probiert, stellt sofort fest, dass sie dem Original zwar durchaus ähneln, aber eben doch etwas ganz eigenes, neues sind. Ganz anders sieht das meist aus, wenn man diese Spirits in klassischen Whisky-Cocktails verwendet. In gut gemachten Drinks kommen die Kern-Aromen deutlich besser durch. Vanille, Karamell und Eichenholz sind hier zwischen anderen Zutaten perfekt eingebunden und lassen vollkommen vergessen, dass man gerade gar keinen Alkohol trinkt. Noch wichtiger aber: sie sorgen dafür, dass man nicht das Geringste vermisst.

Das beste Beispiel dafür ist der klassische Whiskey Sour. Zwischen der Säure des Zitronensaftes und der Süße des Zuckersirups kann ein Lyre’s American Malt seine Holzigkeit und seine nussigen Anklänge perfekt ausspielen. Wer dem Drink dann noch ein frisches Bio-Eiweiß gönnt, um ihm ein ultimativ-cremiges Mundgefühl und eine wahnwitzig schöne Schaumkrone zu verleihen, der weint dem Alkohol keine Träne nach.

Dank alkoholfreiem Wermut und alkoholfreien Bitter Spirits sind der Mixability alkoholfreier Whiskey-Alternativen aber auch über den Sour hinaus keine Grenzen gesetzt. Alkoholfreie Manhattans oder 0%-Boulevardiers? Beides ist in weniger als einer Minute aus hochwertigen Produkten zusammengerührt, mit genau den fruchtig-bitteren und holzigen Geschmacksnoten, die wir so auch von den Original-Drinks kennen und lieben. Nur, dass wir nach vier bis fünf Boulevardiers „ohne“ am nächsten morgen taufrisch und ohne Kopfweh in den Arbeitstag starten.