Der perfekte Whiskey Highball: 10 Dinge, die ihr wissen müsst

Alles, wirklich alles über Whisky Highballs.

Eine Spirituose, ein Filler, kristllasklares Eis, ein kleines Glas. Keine Cocktail-Kategorie kann mit so wenig so viel wie der Highball – und der Whisky Highball ist der König dieser Kategorie. Wenn ihr bisher gedacht habt, dass die Welt von Whiskey und Sprudel nur aus Mix-Marken und Cola besteht, versichern wir euch: hinter dieser Formel steht ganz große Homebar-Kunst. Wir zeigen euch heute …

  • Wie vielseitig und hochklassig ein Whisky Highball sein kann.
  • Wie ihr den perfekten Whisk(e)y Highball in eurer Homebar mixt.
  • Wieso ihr euch auch an vermeintlich seltsame Kombis trauen solltet (Whisky & Tonic anyone?).

Nach diesem Artikel werdet ihr innerhalb von wenigen Minuten ein ganzes Wohnzimmer voller Kumpels mit erfrischenden Drinks versorgen können, ohne euch abzurackern – und ihr werdet einige eurer Lieblings-Malts und -Bourbons mit ganz anderen Augen sehen.

1. Was ist ein Whisky Highball?

Ein Whisky Highball ist ein Highball Cocktail mit Whisk(e)y als Basis-Spirituose. Einfach, oder? Die spannendere Frage ist also zunächst: Was ist eigentlich ein Highball? Einfach gesagt ist ein Highball ein kleinerer dafür umso kräftigerer Longdrink. Highball bestehen immer aus einer Spirituose, viel Eis und einem Filler mit Kohlensäure. Der vielleicht bekannteste dieser Highballs ist der allseits beliebte Gin & Tonic, heute bewegen wir uns aber im Territorium von Scotch & Soda. Nein, nicht das mit den Klamotten.

Im Prinzip meint „Whisky Highball“ also einen Drink, der aus einem Filler wie Sprudelwasser oder Ginger Ale besteht und aus Whiskey (aus den USA oder Irland) oder Whisky (aus Schottland oder zum Beispiel auch Japan). Zugegeben: das klingt banal. Aber ein Whisky Highball ist bei aller Einfachheit große Kunst – und gut gemacht eine erfrischende kleine Sensation.

"Es gibt unendlich viele Varianten von Whisky Highballs."

2. Welche Varianten von Whisky Highballs gibt es?

Wann immer du irgend einen beliebigen Whiskey von egal wo auf der Welt in ein Glas voller Eis gießt und irgendwas mit Kohlensäure draufschüttest, hast du einen Whisky Highball. Die Antwort ist also: Es gibt unendlich viele Varianten dieses Drinks.

Die gängigste Version und die, die du am wahrscheinlichsten serviert bekommst, wenn du nach einem Whisky Highball fragst: ein Whiskey & Soda oder Scotch & Soda. Daneben ist auch der Horse’s Neck mit Ginger Ale auf vielen Barkarten zu finden. Nicht ganz so häufig in freier Wildbahn zu finden: der Whiskey & Tonic und der vollkommen unterschätzte Whisky Buck – die Kombination aus Whisky und Ginger Beer.

Waldemar mit einer Flasche Tonic und einer Flasche Singleton 12.
Eisbälle in Gläsern.
Tonic Water wird in ein Glas mit Eis und Whisky gegossen.
Diverse Highballs mit Zutaten.

3. Wie schmeckt ein Whisky Highball?

Gegenfrage: Wie soll euer Whisky Highball denn schmecken? Ihr steht auf unkomplizierte, leicht süße Gaumenschmeichler? Ein Horse’s Neck mit Bourbon Whiskey und Ginger Ale liefert euch genau das: Vanille, Holz, sanfte Ingwernoten, limonadige Ausgewogenheit. Ihr wollt die ultimative Frische? Ein Whisky Buck liefert euch Ginger Beer-Power mit einem guten Schuss schottischer Komplexität und leichten Fruchtnoten. Eigentlich wollt ihr nur euren Lieblingswhisky trinken – aber es ist viel zu früh am Tag für ein gepflegtes Nosing-Glas in der Hand? Whisky Soda ist die Antwort.

Egal, für was ihr euch entscheidet: es geht um Whiskey, intensive Aromen und ein eiskaltes, erfrischendes Glas in eurer Hand – Kohlensäure kitzelt eure Nase, eure Hand friert beinahe am Glas fest, es duftet nach eurem Lieblings-Whisky, aber auch nach Sommer, Sonne und Wochenende. Highballs feiern das Leben. Und zwar mit Stil.

4. Wie mixt man einen Whisky Highball?

Verzeiht uns bitte, dass wir hier nicht auf alle Varianten eingehen – es sind einfach zu viele. Stattdessen zeigen wir euch beispielhaft, wie wir drei komplett unterschiedliche Whisky Highballs in unserer Versuchsbar angegangen sind, um tief in das Thema "Whisky Highballs" einzutauchen. Die Rezepte sind dabei lediglich grobe Richtlinien für die Statistiker unter euch – wir jiggern keine Higballs. Also niemals. Locker aus der Hüfte mixen sich die nämlich mindestens so entspannend wie sie schmecken.

Ginger Beer wird in ein Glas mit Eis gegossen.

Whiskey Buck-Rezept

• ca 5 cl Bourbon Whiskey - wir empfehlen Bulleit Bourbon

• ca. 10 cl Ginger Beer

Garnish: Orangenscheibe

Zubereitung:

Tools: Barlöffel

Glas: Highball

1: Eis mit Orangenscheibe in ein Highball-Glas geben.

2: Bourbon Whiskey eingießen.

3: Mit Ginger Beer toppen

Scotch & Tonic-Rezept

• ca 5 cl Single Malt Whisky - wir empfehlen Singleton 12

• ca. 10 cl Tonic Water

Garnish: Zitronenscheiben

Zubereitung:

Tools: Barlöffel

Glas: Highball

1: Eis mit Zitronenscheiben in ein Highball-Glas geben.

2: Single Malt eingießen.

3: Mit Tonic Water toppen

Whisky wird in ein Glas mit Zitronen und Eis gegossen.
Johnnie Walker Black Label wird ins Glas gegossen.

Whisky Soda-Rezept

• ca 5 cl Scotch Whiskey - wir empfehlen Johnnie Walker Black Label

• ca. 10 cl Sodawasser

Garnish: Zitronen- oder Limettenscheiben

Zubereitung:

Tools: Barlöffel

Glas: Highball

1: Eis mit Limettenscheiben in ein Highball-Glas geben.

2: Scotch eingießen.

3: Mit Soda toppen

"Wir möchten mit einem Highball einen guten Whiskey in Cocktail-Form genießen. Dafür muss der Whiskey Hauptdarsteller bleiben."

5. Wie findet man das richtige Mischverhältnis zwischen Whiskey und Filler?

Mit ein wenig Übung: Bauchgefühl und abschmecken. Bis dahin sind Mischverhältnisse tricky – wie kräftig ihr eure Highballs mixt, hängt natürlich davon ab, wem ihr sie serviert. Wer sonst 4 cl Gin auf ein ganzes Fläschchen Tonic Water trinkt, wäre mit einem 1:1-Whisky Soda wahrscheinlich ein wenig überfordert. Für uns gilt: Wir möchten mit einem Highball vor allem einen guten Whiskey in Cocktail-Form genießen. Dafür muss der Whiskey Hauptdarsteller bleiben. In den meisten Fällen mixen wir Highballs deshalb grob im Verhältnis von 1:1,5 bis 1:2.

Für ein aromatisch perfektes Ergebnis müsst ihr ein wenig herumprobieren. Gerade beim Whisky Soda ist das so, als würdet ihr Whisky pur verkosten und ein paar Tropfen Eiswasser ins Glas geben, um die Aromen zu öffnen. Vielleicht schmeckt der Drink im Verhältnis 1:1,5 Bombe und im Verhältnis 1:2 plötzlich nicht mehr – manchmal ist es paradoxerweise sogar umgekehrt. Habt ihr euren Lieblings-Highball gefunden, solltet ihr unbedingt ein wenig mit dem Mischverhältnis des Cocktails spielen.

Johnnie Walker Black Label und Thomas Henry Soda Water.
Ein Zitrone wird im Glas angerichtet.
Soda Water wird in ein Glas mit Eis gegossen.
Waldemar verkostet einen Scotch & Soda.

6. Sprudeln muss es: Was ist eigentlich soda?

Eine wirklich oft gestellte Frage bei jedem Cocktail-Rezept mit dieser Komponente. Immer gefolgt von: „Geht wirklich nur Sodawasser?“. Was "Soda" genau ist, lässt sich nicht ganz so leicht beantworten. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist „Soda“ ein Mineralwasser, dass künstlich mit Kohlensäure versetzt wurde, im Gegensatz zum natürlichen Mineralwasser.

Damit in Deutschland dann aber auch „Soda“ draufstehen darf, legt eine Verordnung fest, dass neben Kohlensäure auch mindestens 570 Milligramm Natriumhydrgencarbonat pro Liter drin sein müssen. Das kennt ihr vielleicht auch als „Natron“ – es sorgt für einen subtilen salzig-seifigen Geschmack im Wasser. Den nehmt ihr nicht wahr, er hebt aber andere Aromen etwas hervor, vor allem die Grundsüße eines Whiskeys. Ähnlich wie bei Salted Caramel-Eis.

Dass Amerikaner grundsätzlich alles was sprudelt, Soda nennen und die meisten deutschen Cocktail-Rezepte mit Soda einfach Sprudel meinen, hilft beim Verständnis dieses Wirrwarrs leider wenig. Unsere Empfehlung: Wenn ihr Sodawasser bekommt, benutzt es – der geschmackliche Unterschied ist subtil aber merklich und Soda sprudelt immer ordentlich. Ansonsten nehmt einfach stark sprudelndes Mineralwasser. Denn die Kohlensäure ist das, was dem Drink den Kick verleiht.

Waldemar überlegt, welchen seiner Highballs er als erstes probiert.

"Ein guter Whisky Highball öffnet uns neue Aroma-Türen und erfrischt uns, ohne uns mit limonadiger Süße einzulullen."

7. Whisky Soda, Horse’s Neck oder Whiskey Buck: welcher ist der beste Highball?

Objektiv lässt sich die Frage nicht beantworten, Geschmäcker sind schließlich viel zu verschieden. Wahrscheinlich würden sogar wir selbst je nach Situation einen ganz anderen Lieblings-Highball wählen. Was wir wissen: der Whisky Soda ist der spannendste und vielseitigste unter den Whisky Highballs – und das nicht nur, weil er die Original-Version des Drinks ist und wir Nostalgiker sind.

Dieser Drink nimmt etwas sehr Schönes, verlängert es mit etwas, dass wir im Alltag als geschmacksneutral empfinden und macht es trotzdem zu etwas vollkommen Neuem. Er öffnet uns neue Aroma-Türen und erfrischt uns, ohne uns mit limonadiger Süße einzulullen. Dafür lieben wir ihn.

8. Welche Whiskys und Whiskeys eignen sich für Highballs?

Im Prinzip lässt sich jeder Whisky oder Whiskey, der euch schmeckt, auch in einen schmackhaften Whisky Highball verwandeln, aber vor allem Bourbon und Scotch eignen sich hervorragend für diese Art Drink. Bourbon mit seinen Karamell- und Vanille-Noten und Scotch Whisky mit vielen fruchtigen Aromen gehen beide mit vielen Fillern auf Kuschelkurs.

Nehmen wir den Bulleit Bourbon: Klassischer Bourbon Whiskey aus Mais, aber mit großem Roggen-Anteil – wie gemacht für einen würzigen Horse’s Neck mit Ginger Ale. Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die schnieke Flasche sorgen für ein rundes Gesamtpaket. Das Teil macht ganz nebenbei auch Wahnsinns-Whiskey Sours. Was auch hervorragend gelingt und was wir vor dem Fotoshooting für diesen Artikel gar nicht auf dem Zettel haben: Whiskey Bucks. Scharfer Ingwer, sanft-süßer Bourbon, ein Highball zum Verlieben.

Bulleit Bourbon it einer Flasche Ginger Beer.
Johnnie Walker Black Label in einem Whisky Highball.

Klassischer ist da schon die romantische Vermählung von Johnnie Walker Black Label und Sodawasser. Der Blended Scotch ist dabei trotz des bekannten Namens alles andere als Standard. Der Black Label bringt tolle Fass-Noten, etwas Honig und sanfte Apfel-Aromen mit und als Bonus eine fast unterschwellige Rauchnote – die hebt den Whisky Soda auf ein ganz anderes Level (und passt übrigens genau wie der Bulleit ziemlich gut in einen Whisky Sour).

Singleton 12 kennt ihr schon als unseren schottischen Allrounder für Scotch-Drinks wie den Rob Roy oder als spannenden Old Fashioned-Whisky, falls ihr unsere anderen Cocktail-Artikel verfolgt habt. Für diesen Artikel kombinieren wir den "Luscious Nectar" und seine intensiven Frucht-Aromen dolldreist mit knochentrockenem Tonic Water. Klingt in den Ohren vieler G&T-Fans vielleicht seltsam - aber dieser Allrounder aus der schottischen Speyside macht sich in der Kombination ganz hervorragend. Müsst ihr probiert haben!

Singleton 12 Whisky in einem Highball.

9. Highball und Longdrink - was ist der Unterschied?

Wo hört Highball auf und wo fängt Longdrink an? Eine Frage, die auch gestandene Barprofis in tiefgreifende Diskussionen stürzen kann. Tatsächlich sind die Grenzen zwischen beiden Kategorien fließend und je nachdem, wen man fragt, ein wenig anders.

Worauf sich die meisten Experten einigen können: Während Highballs vergleichsweise klein daherkommen und eher wenig Filler einsetzen, sind Longdrinks deutlich größer und setzen auf ein Schnaps-Filler-Verhältnis von 1:3 aufwärts. Außerdem sind Longdrinks nicht zwangsläufig so schlicht wie Highballs, sondern warten auch mal mit ausgefallenen Zutatenkombos auf. Ein Long Island Iced Tea zählt zum Beispiel recht eindeutig als Longdrink.

Whisky Highballs inklusive der Zutaten.

10. Woher stammt der Whisky Highball?

Woher stammt der Whisky Highball? Seit es Cocktailbücher gibt, ist der „Highball“ ein Thema – entsprechend findet er sich auch in einem der ersten Cocktailbücher überhaupt. 1882 schreibt Harry Johnson in seinem Bartender’s Manual grob übersetzt:

"Mixe wie folgt:

2 bis 3 Stück kristallklares Eis

1 Weinglas Scotch Whisky

Füll das Glas mit eiskaltem Wasser aus dem Siphon. Wenn der Kunde nach Whiskey, Gin oder Brandy verlangt, mixe den Drink damit."

Gutes Eis, schottischer Whisky, eiskaltes Wasser. Der Whisky Highball hat sich in den letzten 150 Jahren kaum verändert. Musss er wegen uns aber auch nicht. Falls du nach der Lektüre des Rezepts jetzt überlegst, dir einen Sodasiphon anzuschaffen – lass es. Die Geräte waren damals eine Revolution, allerdings bekommen auch die meisten modernen Varianten nicht genug Druck auf den Kessel um mit „normaler“ Soda aus der Glasflasche mithalten zu können. Die klassischen Geräte sehen immerhin noch stark in der Hausbar aus. Wenn ihr die Highball-Gläser eurer Gäste mit so einem Teil befüllt, während ihr stilsicher über die Ursprünge des Drinks erzählt, ist die fehlende Kohlensäure gar nicht mehr so wild.

"Next steps: Getränkemarkt plündern. Highball-Gläser aufstellen. Eis reinpacken. Highballs mixen."

Keep Highballin'!

Spirituosen und Sprudel. Bis vor diesem Artikel dachtet ihr bei dieser Kombination vielleicht noch an Whiskey Cola oder Skinny Bitches – aber angesichts von Moscow Mule und Gin & Tonic habt ihr vielleicht schon geahnt, dass da mehr geht. Jetzt wisst ihr es. Next steps: Getränkemarkt plündern. Highball-Gläser aufstellen. Eis reinpacken. Mit bedeutungsschwangerem Blick durch die Homebar streifen und nach dem nächsten großen Highball suchen. Vielleicht schlummert er irgendwo in eurer Homebar.

Whisky Highball-Zutaten & -Zubehör zum bestellen:

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