Der perfekte Moscow Mule: 10 Dinge, die ihr wissen solltet

Das (nicht ganz so) geheime Wisse über den Moscow Mule.

Wie lange dauert es, den perfekten Cocktail zu mixen? Eine Minute. Guter Vodka, spritziges Ginger Beer, säuerlich-fruchtige Limette, Eis, alles in den Kupferbecher, trinken. Der Moscow Mule wirkt nicht wie große Homebar-Handwerkskunst – aber mit ein paar Feinheiten macht ihr aus dem simplen Drink einen, an den man sich erinnern wird. Damit euch das gelingt, zeigen wir euch heute:

  • Wie ihr den perfekten Moscow Mule mixt.
  • Warum der Vodka im Mule viel wichtiger ist, als ihr meint.
  • Wieso die Garnitur bei diesem Drink spielentscheidend ist.

Am Ende werdet ihr eure Kumpels mühelos davon überzeugen, dass der Moscow Mule mehr ist als „nur“ Vodka mit Ginger Beer. Allerdings werden sie sich ihren Mule danach vielleicht nie wieder selber mixen. Lesen also auf eigene Gefahr.

1. Was ist ein Moscow Mule?

Der Moscow Mule ist ein Cocktail aus Vodka, Ginger Beer und Limettensaft. Er zählt zu den Longdrinks oder Highballs; die Grenzen zwischen beiden Kategorien sind fließend, grundsätzlich geht es aber in beiden um die Kombination von Spirituose und Filler mit möglichst wenigen bis keinen weiteren Zutaten. Auch der Gin Tonic gehört zu dieser Kategorie.

Der Moscow Mule ist bei Weitem nicht der einzige seiner Art. Longdrinks mit Ginger Beer oder Ginger Ale bilden zusammen eine ganz Unterkategorie namens Mule, manchmal auch Buck. Whiskey mit Ginger Beer wäre demnach ein Whiskey Buck. „Mule“ ist die modernere Benennung der Drink-Kategorie – und weil der Mule hierzulande fast ausschließlich mit der Vodka-Version assoziiert wird, versteht man unter einem Mule fast immer einen Cocktail mit Ginger Beer. Das wesentlich mildere Ginger Ale fällt in dieser Hinsicht meist unter den Tisch.

"Stellt euch einfach vor, ihr sitzt in brütender Sommerhitze und trinkt ein Glas flüssigen Winter."

2. Wie schmeckt ein Moscow Mule?

Ein Moscow Mule ist mindestens so sehr Erlebnis wie Drink: der eiskalte, beschlagene Kupferbecher ist so verdammt kalt, dass ihr direkt zum Henkel greift. An den Lippen prallt das Kupfer so frostig auf, dass man kurz Angst hat, kleben zu bleiben. Der frische Duft von Minze und Ingwer steigt in die Nase und beim ersten Schluck begrüßt der Mule die Zunge mit heißkaltem Ingwer-Brennen. Eine leichte Säure macht sich breit, bevor der Drink den Gaumen hinabrinnt und euch mit einer prickelnden Schärfe auf den Lippen und dem erfrischendsten Gefühl aller Zeiten zurücklässt. Stellt euch einfach vor, ihr sitzt in brütender Sommerhitze und trinkt ein Glas flüssigen Winter. Genau so.

Vodka landet im Moscow Mule-becher.
Eine Limette wird geschnitten.
Ein Moscow Mule wird garniert.
Waldemar verkostet seinen Moscow Mule.

3. Wie mixt man einen Moscow Mule?

Ein guter Moscow Mule ist keine Wissenschaft. Auf der nächsten Party ist es vollkommen okay, die Zutaten über den Daumen gepeilt ins Glas zu geben. Aber eure ersten paar Moscow Mules und die, die wirklich perfekt werden sollen, mixt ihr vielleicht besser nach Lehrbuch.

Ein Moscow Mule vor einer Flasche Ketel One Vodka.

Moscow Mule-Rezept

• 6 cl Vodka - wir empfehlen Ketel One Vodka

• 3 cl frischer Limettensaft

• ca. 12 cl Ginger Beer

Garnish: Minze & Gurke

Zubereitung:

Tools: Barlöffel, Jigger

Glas: Moscow Mule-Becher

1: Kupferbecher mit Crushed Ice füllen.

2: Vodka und Limettensaft ins Glas geben, Ginger Beer dazu.

3: Kurz umrühren und bei Bedarf mit mehr Crushed Ice toppen.

4: Mit Minze und Gurkenscheiben garnieren.

Der Moscow Mule ist ein Drink mit vielen kleinen Detail-Abwandlungen – und wir präsentieren euch hier die Variante, die wir am liebsten trinken. Andere Rezepte lassen die Gurke weg und arbeiten mit Eiswürfeln – zugegeben ist das wohl auch die klassischere Variante. Aber wenn ihr die erfrischende Wirkung dieses Drinks noch verstärken wollt, geht für uns nichts über Gurken und Crushed Ice.

"Wir möchten die volle Ladung Ginger Beer – aber wir wollen immer noch schmecken, dass wir einen Cocktail trinken."

4. Ginger Beer vs. Vodka – gibt es das perfekte Mule-Mischverhältnis?

„2 zu 1 – das ist ja voll die krasse Mische.“ sagt ihr jetzt vielleicht. Andere meckern aber hier schon und arbeiten lieber wie bei einem klassischen Highball oder Fizz. Hier wird der Filler nur benutzt, um den Drink zu toppen, selten kommt das Mischverhältnis über 1:1. Die Sache ist die: Wenn wir uns einen Moscow Mule mixen, möchten wir durchaus die volle Ladung Ginger Beer – aber wir wollen immer noch schmecken, dass wir hier einen Cocktail mit Alkohol trinken. Andernfalls könnten wir den Vodka als Bildungstrinker nämlich auch einfach weglassen.

Klar: ein aromatisch so sanftmütiges Produkt wie Vodka schmeckt man nur schwerlich heraus bei einem so intensiven Drink wie dem Moscow Mule. Aber macht einfach mal den Test und probiert pures Ginger Beer mit Limette gegen einen frischgemixten Mule. Ihr werdet feststellen, dass das pure Ginger Beer im Vergleich flacher schmeckt – weil Alkohol als Geschmacksträger ähnlich arbeitet wie Fett im Burger, Zucker im Pudding oder Salz in der Suppe.

Fever Tree Ginger Beer wird geöffnet.
Ein Strohhalm wird in einen Moscow Mule-Becher gesteckt.
Waldemar legt in seinem Moscow Mule Eis nach.
Waldemar verkostet seinen Moscow Mule.

5. Kann ich den Moscow Mule auch mit Ginger Ale statt Ginger Beer mixen?

Nein. Vielleicht überrascht euch die klare Antwort, aber abgesehen davon, dass beide Limonaden auf Ingwer basieren, haben scharfes Ginger Beer und mild-süßes Ginger Ale wenig gemeinsam. Nicht falsch verstehen: Vodka mit Ginger Ale kann durchaus schmecken – aber wenn ihr auf der Suche nach dem Geschmackserlebnis aus Punkt 2 seid, braucht ihr Ginger Beer.

6. Welcher Wodka passt in einen Moscow Mule?

Ein guter Vodka gehört in jede Hausbar, auch wenn viele ihn eher stiefmütterlich behandeln. Er gilt als weniger vielseitig als Gin und nicht so komplex wie fassgereifte Spirituosen. Zugegeben, nur die wenigsten Vodkas haben so viel Aromen-Power wie die flüssigen Kollegen. Aber das heißt nicht, dass sie langweilig sein müssen oder dass man sich mit schlechten Qualitäten zufriedengeben sollte.

"Feine Zitrus-Aromen, die wunderbar in den Drink passen, Wahnsinns-Preis-Leistungs-Verhältnis."

Der Ketel One aus Holland, benannt nach seiner Brennblass Distileerketel #1, ist unser idealer Vodka für die heimische Cocktailbar und damit auch für den Moscow Mule. Feine Zitrus- und Vanille-Aromen, die wunderbar in diesen Drink passen, Wahnsinns-Preis-Leistungs-Verhältnis und das Wichtigste: er fließt auch pur und auf Zimmertemperatur wunderbar weich den Gaumen hinunter. Das macht ihn auch zu einer großartigen Basis für andere Vodka-Cocktails wie den Martini.

Ein Moscow Mule vor einer flasche Ketel One Vodka.

7. Gurke, Limette, Minze – was ist das beste Moscow Mule-Garnish?

Die klassische Dekoration für einen Moscow Mule ist eine Limettenspalte oder -scheibe. Praktisch, ihr habt die Limetten ja eh gerade rumliegen. Aber eine Spur raffinierter wird die Nummer mit Minze. Deren frischer Duft passt hervorragend zum Drink, sieht sexy aus und fügt dem Mule eine neue Dimension hinzu, wo die Limette den Drink eher betont, als ihn zu erweitern.

Eine Variante, die erst in den letzten Jahren modern geworden ist, die wir aber lieben: die Limettenscheibe durch Gurke ersetzen. Deren gemüsiges aber ebenso frisches Aroma fügt sich wunderbar ein und ist ein spannender Hingucker. Deswegen setzen wir in unserem Rezept oben auch genau darauf.

Gurke wird geschnitten.
Ein Moscmow Mule vor einer Flasche Vodka.

8. Welche Mocow MUle-Varianten sollte man kennen?

In der Welt der Mules und Bucks steht euch die ganze Spirituosen-Welt offen – ihr seid die Cocktail-Magier und Ginger Beer ist euer Zauberstab. Zwei Varianten sind allerdings besonders bekannt und finden sich auch auf unserer persönlichen Homebartender-Barkarte:

Dark & Stormy-Rezept

• 6 cl Dunkler Rum – im Original Gosling’s Black Seal

• 3 cl frischer Limettensaft

• ca. 12 cl Ginger Beer

Tools: Barlöffel, Jigger

Glas: Longdrink

1: Glas mit Eis füllen.

2: Ginger Beer und Limettensaft ins Glas geben.

3: Mit Rum toppen.

4: Mit Minze und Gurkenscheiben garnieren.

Dark & Stormy (so benannt wegen der dunklen Rumwolke obenauf) darf der Drink offiziell nur mit dem Original-Rum heißen. Schmecken tut er freilich auch mit anderen gereiften Rums wie dem Zacapa 23. Sogar ganz hervorragend.

Munich Mule-Rezept

• 6 cl Gin - wir empfehlen Tanqueray No. Ten

• 3 cl frischer Limettensaft

• ca. 12 cl Ginger Beer

• 4 bis 5 Gurkenscheiben

Tools: Barlöffel, Jigger

Glas: Moscow Mule-Becher

1: Becher mit Limettensaft und Gin füllen.

2: Gurke dazugeben und kurz umrühren.

3: Mit Eis füllen und mit Ginger Beer toppen.

Der Münchner Drink ging irgendwann in den 2000ern aus der Hochzeit von Gurken-G&Ts und Moscow Mules hervor. Auch, wenn die Variante außerhalb der bayerischen Hauptstadt nicht mehr ganz so im Trend liegt, bleibt sie ein moderner Klassiker.

9. Woher hat der Moscow Mule seinen Namen?

Der Moscow Mule ist nach den klassischen Cocktail-Kategorien eigentlich „nur“ ein Vodka Mule oder Vodka Buck. Warum man speziell dieser Variante einen so viel eingängigeren Namen verliehen hat? Weil man Moskau, die Hauptstadt der russischen Heimat des Vodka, vor über 80 Jahren vor allem für die harten Winter kannte. Weil der Kupferbecher des Vodka Mule die Kälte des Drinks so viel besser transportierte als ein Glas, kam der Legende nach eines zum anderen. Er wurde nach dem kältesten vorstellbaren Ort benannt. Aber das bringt uns zur nächsten Frage …

10. Wieso serviert man den Moscow Mule im Kupferbecher?

Das Martini-Glas heißt zwar so, trotzdem werden auch andere Drinks darin serviert. Beim Kupferbecher oder Copper Mug des Moscow Mule ist das nicht so – dass irgendein anderer Drink in einem solchen Mug landet, passiert so gut wie nie. Der Grund dafür ist die Entstehungsgeschichte des Drinks und die spielt ironischerweise in den USA: Der vielleicht sogar wahren Legende nach saßen im Los Angeles der 40er eines Abends zwei Herren namens John G. Martin und John A. Morgan zusammen.

Ein Moscow Mule Cocktail.

Martin musste für sein Unternehmen Vodka in den USA vermarkten. Damals schien das unmöglich. Morgan hatte eine neue Ingwerlimo auf den Markt gebracht – und wurde sie nicht los. Außerdem bedrückten ihn die Sorgen seiner Freundin Sophie Berezinksi, die 2.000 Kupferbecher auf Lager hatte und sie ebenfalls nicht an den Mann brachte. Drei Probleme, eine Lösung: am Ende der Nacht war der Moscow Mule geboren – und damit einer der Hauptverantwortlichen für den Siegeszug des Vodka in den USA.

"Obwohl dem Moscow Mule nichts fehlt, ist er ein bisschen wie eine weiße Leinwand - er wartet auf eure Kreativität."

Werdet Kreativ: Ihr buckt das!

Der Moscow Mule ist ein herrlich unkomplizierter Drink – einer, bei dem man auch mal ohne Abmessen einfach die komplette Limette in den Becher entsaften kann. Was bei anderen Drinks ein Unding wäre, verzeihen Vodka und Ginger Beer großzügig. Und obwohl ihm eigentlich nichts fehlt, ist er ein bisschen wie eine weiße Leinwand, die darauf wartet, dass ihr eure Farben draufpinselt: Etwa, indem ihr noch ein paar Tropfen Bitters oder eine exotische Frucht als Deko reinpackt. Oder ihr ändert die Kern-Spirituose und erfindet gleich euren komplett eigenen Mule oder Buck. Schon Ideen?

Moscow Mule-Zutaten & -Zubehör zum bestellen:

Sold out
Sold out
Sold out
Sold out
Sold out
Sold out
Sold out
Sold out

Einen Kommentar hinterlassen

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen